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Homöopathie

Die Homöopathie wurde von dem Arzt, Apotheker und Chemiker Dr. Samuel Hahnemann  (geb. 1755 in Meißen, gest. 1843 in Paris) entwickelt und im Jahre 1796 dargestellt.

Die damalige medizinische Zeitepoche war von verschiedenen Tendenzen geprägt. Einerseits waren die Vorstellungen von Galen und Hippokrates lebendig, dass die Lebenskraft die Lebensvorgänge des Körpers bestimme, andererseits erhielt die Chirurgie durch ihre großen Fortschritte durch die Kriegsmedizin Aufwertung, Wundärzte erhielten erstmalig eine fundierte, anerkannte Ausbildung.
 

 Homöopathie

Hahnemann stammte aus einer armen Familie und musste sich um den Lebensunterhalt während seines Studiums selbst kümmern. Er war sprachlich hochbegabt und beherrschte Griechisch, Lateinisch, Englisch, Französisch, Hebräisch, und Arabisch. Sein Geld verdiente er mit Übersetzen naturwissenschaftlicher Schriften. Dadurch erhielt er tiefe und aktuelle Einsichten in Pharmakologie, Biologie und Chemie.
Bei der Übersetzung einer englischen Arzneimittellehre stieß er auf die Behauptung, dass Chinarinde Wechselfieber heile und eine magenstärkende Wirkung hätte. Hahnemann konnte diese Spekulation nicht annehmen, unternahm 1790 einen Selbstversuch mit Chinarinde. Kurz nach der Einnahme beobachtete er bei sich eine Änderung des Befindens, die den Erscheinungen von Wechselfieber ähnlich war.

Weitere Versuche bestätigten diese Erfahrung und Hahnemann formulierte 1796 das Ähnlichkeitsgesetz „similia similibus curentur“, übersetzt „ Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“. Dies besagt, dass ein Arzneimittel eine Krankheit dann heilt, wenn es bei einem Gesunden ähnliche Symptome der zu heilenden Krankheit hervorruft. Als Arzneimittel werden Pflanzen, tierische Produkte, Krankheitserreger, Mineralien und Metalle verwendet. Hahnemann beobachtete, dass die Reaktionsbereitschaft gegenüber Arznei unterschiedlich ist. Er suchte nach Möglichkeiten, die Reaktionsweise individuell dem Patienten anzupassen. Dieses Ziel erreichte Hahnemann durch eine Minimierung der Dosis und Steigerung der Wirksamkeit mit einer speziellen Bearbeitung durch Verreiben und Verschütteln. Das Verfahren der Arzneiherstellung wird als "Potenzieren" bezeichnet. Die Konzentration der Ausgangssubstanz wird zunehmend vermindert und der in ihr wohnende Informationsgehalt zunehmend verstärkt.
Der Mensch ist eine Einheit von Körper, Seele und Geist. Das Gleichgewicht wird durch energetische Kräfte aufrecht erhalten, die Hahnemann als „Dynamis“ bezeichnete. Aristoteles spricht von Entelechie, in der Traditionellen Chinesischen Medizin heißt die Energie  „Qi“ und im Ayurveda „ Prana“.

Krankheitssymptome sind Ausdruck einer Störung dieser Lebenskraft und Ausdruck einer Dysregulation eines geschwächten Menschen. Spricht man in der Homöopathie von Konstitution, so versteht man darunter die Gesamtheit individueller Merkmale eines Menschen auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene. Vererbung und Reaktionen nach außen werden in die Betrachtung mit eingeschlossen. Homöopathie will die menschliche Konstitution stärken und Eigenregulation und Selbstheilung anregen, damit das Fließgleichgewicht, die Homöostase vitaler Prozesse in Balance bleibt oder kommt.

Das subjektive Befinden, auf das die Homöopathie ihr Augenmerk legt, öffnet den Einblick in eine tiefe Schicht. Regulationsvorgänge gewinnen auf der personalen Ebene eine wichtige Bedeutung.  Psychotherapie arbeitet über das Wort, das Gespräch. In der Wertschätzung des Subjektiven treffen sich die psychischen Heilverfahren mit der Homöopathie. Beide Therapien bemühen sich um Integration von Körper, Seele und Geist.

Indikationen:

Bemerkung:
Besonders Kinder reagieren schnell und eindrucksvoll auf homöopathische Arzneimittel. Homöopathie macht keine Substitution, ersetzt keine Operationen und stellt entartete Veränderungen nicht wieder her. Homöopathie findet Einsatz in nahezu allen Bereichen der Medizin. Die aufgeführten Erkrankungen sind nur ausgewählte, häufig vorkommende Indikationen.

Allgemeinmedizin (akute Infekte, akute Entzündungen, Sinusitis, Immunschwäche, chronische Tonsillitis, Allergien wie z. B. Heuschnupfen, allergisches Asthma, Bluthochdruck, rheumatische Beschwerden, Migräne, Venenleiden, verlängerte Rekonvaleszenz, Verdauungsstörungen, Herz-, Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörung, Tinnitus, Unterstützung bei konsumierenden Erkrankungen, Unterstützung der Wundheilung, u. a.)

Pädiatrie (akute und chronische Infekte, Immunschwäche, Wachstumsbeschwerden, Neurodermitis, Hautekzeme, allergische Reaktionen, Lernstörungen, Tics, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, u. a.)

Psychotherapie, Psychiatrie (Depressionen, Erschöpfung, Schlafstörungen, Antriebsstörungen, vegetativen und psychosomatischen Störungen, u. a.)

Gynäkologie (Hormonstörungen, klimakterische Beschwerden, Unterstützung in Schwangerschaft und zur Geburt, u. a.)

Dermatologie (Akne, allergische Hauterkrankungen, Rosacea, u. a.) u. a.